Einmal auf den Kräutergeschmack gekommen, entsteht bei Hobbygärtnern oft der Wunsch nach mehr. Ganze Gärten oder große Gartenteile sollen als Kräutergärten angelegt werden, da bedarf es eines guten Plans. Attraktive und auch stilechte Kräutergärten werden gern formal angelegt. Diese Gartenform hatte ihre Hauptblütezeit in den französischen und italienischen Gärten der Renaissance. Sie zeichnen sich durch gerade Linien und geometrische Formen aus. Die Beete wurden an zentralen Achsen symmetrisch angeordnet. An den Enden der Wegachsen sorgen Formgehölze, Sitzplätze, Kübelpflanzen oder Statuen für interessante Blickpunkte. Gut gepflegte Hecken geben dem formalen Garten den passenden Rahmen. Sie lassen sich durch Schnitt in eine gepflegte Form bringen und geben dem Garten die gewünschte Struktur. Hecken und Wege verlaufen stets schnurgerade und rechtwinklig. Die Beete beschreiben geometrische Muster und werden symmetrisch angelegt. Größe, Anzahl und Anordnung der Beete müssen wohl durchdacht und anschließend gezeichnet werden. Rechtecke, Dreiecke und Kreise sind dabei häufig verwendete einfache Formen. Aufwändiger in Gestaltung und Pflege ist die Anlage von Knotengärten. Die Beete formaler Gärten sind immer mit Hecken aus Kräutern, Liguster oder Buchs gesäumt. Als pflegeleichte Alternativen bieten sich Einfassungen aus Stein oder Metall. Als besondere Blickpunkte dürfen Formgehölze oder Kübelpflanzen nicht fehlen. Besonders verbreitete Formgehölze sind Kugeln oder Pyramiden aus Buchs, Eibe oder anderen Koniferen. Auch Kübelpflanzen wie Lorbeer, Oleander, Olive, Myrte, Rosmarin und Duftpelargonien können zu Formsträuchern geschnitten werden. Als Blickfang am Ende von Wegen, an Kreuzungspunkten oder an Durchblicken dienen Brunnen, Wasserbecken, Skulpturen oder Pflanzen in großen Gefäßen. Bänke, Lauben, Grotten oder ein Pavillon können ebenfalls dort positioniert werden. Formale angelegte Kräutergärten haben häufig meterlange Buchshecken und erinnern uns an die Bauerngärten des Barocks.