Kräuter haben zum Teil recht unterschiedliche Anforderungen an ihre Umgebung. Sie benötigen Wasser, Nährstoffe und möglichst viel Wärme. Fühlen sie sich an ihrem Standort wohl, werden sie selten von Krankheiten und Schädlingen befallen.

Wichtigste Grundlagen für erfolgreiche Gartenkulturen sind Klima und Boden. Durch eine geschickte Planung des Gartens können die Wachstumsbedingungen optimiert werden. Am allerwichtigsten ist die Lage des Gartens. Günstig für Kräuter ist ein nach Süden oder Südosten ausgerichteter Hang. So liegt der Garten schön sonnig, kann viel Wärme aufnehmen und ist für die meisten Kräuter sehr gut geeignet. Bei einer solchen Lage ist es wichtig zu beachten, dass Bäume, Sträucher und Kräuter früh austreiben und dadurch auch spätfrostgefährdet sind. Also Vorsicht mit der Verwendung von extrem wärmebedürftigen Gehölzen und die Kräuter müssen bei Spätfrösten gut geschützt werden. Nord-, West- oder Osthänge bieten sich für den Kräutergarten weniger an, sie sind nicht so besonnt und daher besser für die Kultur von Obst geeignet.

Auch Bergkuppen sind für Kräutergärten nur bedingt geeignet. Liegen die Gärten dort ungeschützt, sind sie dem Wind stark ausgesetzt. Folglich sind die Luft- und Bodentemperaturen niedriger und die Pflanzen verbrauchen mehr Wasser. Das ist auch einer der Gründe, warum Kräuter- und Nutzgärten auf Bergkuppen immer im Schutz von Kloster- oder Burgmauern lagen. Auch Talsohlen sind für die Anlage von Gärten nicht immer geeignet. Abfallende Winde und Fröste können keimende Aussaaten und frühe Obstblüten stark schädigen. Doch eines muss uns klar sein: Den natürlichen, idealen Gartenstandort gibt es fast nie und wir sind immer gefordert, in unserem Garten auf die Bedürfnisse unserer Pflanzen einzugehen. Unsere Vorfahren haben im Gartenbau ganze Pionierarbeit geleistet und uns gutes Gartenland und ein großartiges Wissen hinterlassen, das uns in vielen Bereichen heute als selbstverständlich erscheint.