Fast alle blühenden Kräuter lassen sich sehr gut durch die Aussaat vermehren. Dazu werden gesundes Saatgut, geeignete Gefäße, Aussaaterde und einen heller, gut temperierter Platz benötigt. Wichtigste Vorausetzung für ein gesundes Pflanzenwachstum ist frisches Saatgut. Überlagertes Saatgut verliert schnell an Keimfähigkeit. Ausgesät wird in Anzuchterde, sie ist fein gesiebt, hat einen hohen Humusanteil, enthält wenig Nährstoffe und sollte sterilisiert sein. Als Aussaatgefäße eignen sich neue oder auch desinfizierte Kisten, Schalen und Töpfe. Als Erstes werden die Aussaatgefäße mit Erde gefüllt. Diese wird glatt gestrichen, leicht angedrückt und mit einer feinen Brause gut angefeuchtet. Das Saatgut wird sparsam und gleichmäßig ausgestreut, anschließend dünn mit fein gesiebter Erde bedeckt. Die Erdschicht sollte dabei nicht stärker sein als die darunter liegenden Saatkörner. Nach dem Auflaufen der Keimlinge müssen die Jungpflanzen vereinzelt werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist, wenn die jungen Pflanzen das zweite Blattpaar gebildet haben. Pikiert wird in Schalen oder kleine Töpfe. Pikiergefäße werden mit Aussaaterde gefüllt, diese wird leicht angedrückt und gut durchfeuchtet. Anschließend werden in ausreichendem Abstand Löcher in die Erde drücken. Die Jungpflanzen werden vorsichtig aus dem Saatbeet gehoben, ohne die Wurzeln dabei zu verletzen. Die Wurzeln der Jungpflanzen werden in das Pflanzloch gehalten und vorsichtig mit Erde angedrückt, ohne sie dabei abzuknicken. Zum Schluss werden die Pflanzen angegossen und an ihren warmen Platz zurück gestellt.

Viele einjährige Kräuter können direkt im Freiland ausgesät werden. Wichtig ist, dass sich die Erde schon vor der Aussaat gut erwärmt hat. Zur Vorbereitung des Saatbeetes wird die Erde gelockert, fein geharkt und gut planiert. Mit einem Stab werden Reihen gezogen, in denen das Saatgut locker verteilt und mit Erde abgedeckt wird. Sehr kurze Kulturen, wie Kerbel oder Borretsch, können im Laufe des Sommers mehrfach nachgesät werden.