Der Gewöhnliche Dost oder Oregano ist seit jeher ein Universalmittel und war als Gewürz, Heilmittel oder zum Abwehr von bösem Zauber weit verbreitet. Die Ärzte der Antike schätzten die nervenstärkende Kraft des Krautes sehr und auch Priester nutzten die reinigende Kraft des Oreganoduftes. Und auch im Mittelalter galt Dost als wichtige Heil- und Zauberpflanze. Getrocknete Doststräußchen halfen Hexen abzuwehren und sollten vor dem Teufel schützen. In der Volksheilkunde wurde Oregano vielseitig verwendet und galt als wirksam bei Magenschmerzen, Husten und Halsschmerzen sowie bei Kopf- und Nervenschmerzen.

Das auch unter dem Namen Wilder Majoran oder Oregano bekannte Kraut ist in Europa, Asien und Nordafrika zu Hause. Die mehrjährige Pflanze wächst dichtbuschig, bildet Ausläufer und wird etwa 50 cm hoch. Die dunkelgrünen Blätter sind eiförmig, ganzrandig und flaumig behaart. Die aufrechten Stängel sind rötlich, im unteren Bereich nicht verzweigt und tragen von Juni bis September Trugdolden mit rosa oder weißen Lippenblüten. Alle Origanum-Arten bevorzugen durchlässige, trocken Böden in sonniger Lage. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat im Frühjahr oder Teilung des Wurzelstockes im Herbst. Während des Wachstums werden die Pflanzen wenig gegossen oder gedüngt. Blätter und Triebe können in der gesamten Vegetationsperiode geerntet werden, zum Anlegen von Vorräten ist es jedoch sinnvoll, krautige Pflanzenteile kurz vor oder während der Blütezeit zu schneiden, zu bündeln und zu trocknen.

Die Volksheilkunde verwendet Dost nach wie vor als Tee oder Tinktur bei Erkrankungen der Atemwege, Erkältungen, Grippe und bei Verdauungsbeschwerden. Das durch Wasserdampfdestillation gewonnene ätherische Öl ist Rohstoff für die Kosmetik-, Parfümerie- und Seifenindustrie sowie Bestandteil vieler Kräuterlikörrezepturen. Als Gewürz ist Oregano wohl am engsten mit der italienischen Küche verbunden. Für zahlreiche Pizza- und Pastarezepturen oder auch Tomatengerichte ist das würzende Kraut unverzichtbar.