In der Natur sind Malven ausgeprochen weit verbreitet und werden vom Menschen schon seit langer Zeit medizinisch verwendet. Aus der Bibel kennen wir die Geschichte, in der der greise Simon seine Augen mit dem Extrakt der Malvenwurzel heilte und auch den großen Ärzten der Antike war die entzündungshemmende und schleimhautschützende Wirkung der Malve bekannt. Bei uns wurde die Pflanze spätestens im Mittelalter in Kultur genommen und in der Klosterheilkunde war die Malve von Bedeutung. Malve galt als Abführmittel, wurde als Umschlag bei blutenden Wunden verwendet und galt als wirksam gegen Fieber, Schwindsucht und  auch bei Augengeschwüren.

Die Wilde Malve ist eine zwei- bis mehrjährige Pflanze aus der Familie der Malvengewächse und besiedelt weite Flächen in Europa. Aus dem fleischigen Wurzelstock treibt zunächst eine Blattrosette und später ein aufrechter, stark verzweigter, bis 120 cm hoher Blütenstand. Die Blätter sind handförmig gelappt und die Blüten violett- bis rosafarben.

Malven bevorzugen gut durchlässige, nahrhafte, kalkhaltige Böden in sonniger Lage. Sie werden durch Aussaat im Frühjahr oder seltener im Herbst vermehrt. Da die Saat sehr unregelmäßig keimt, ist es sinnvoll, die Pflanzen vorzuziehen. Einmal im Garten angesiedelt, ist die Malve nicht mehr zu entfernen. Einzelne junge Blätter werden bei Bedarf im Frühjahr und Blüten im Sommer gepflückt. Im Sommer wird auch das ganze blühende Kraut geschnitten und die Wurzelernte erfolgt im Herbst.

Die Malve wirkt reizmildernd und wegen ihres hohen Gehaltes an Gerbstoffen auch zusammenziehend. Daher werden Malvenblüten, seltener Malvenblätter, als Tee oder in Teemischungen bei Entzündungen der oberen Luftwege, Heiserkeit, Reizhusten oder bei Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum verwendet. Die Blätter wirken leicht abführend und helfen auch bei Darmreizungen. Die Volksheilkunde kennt die Malve, äußerlich angewendet, als Wundmittel und als abschwellendes Mittel bei Insektenstichen und auch Ekzeme und Geschwülste werden  mit Breiumschlägen behandelt.