Die auch als Veilchenwurzel bekannte Schwertlilie ist wegen ihrer wunderschönen Blüten und ihres stattlichen Wuchses eine ungemein attraktive Pflanze und darf in keinem Kräuter- oder Bauerngarten fehlen. Die Heilkraft des Wurzelstockes ist legendär und wird spätestens seit der Antike genutzt. In Griechenland galt  die Schwertlilie als Pflanze der griechischen Götterbotin Iris. Ihre Aufgabe es war, die Seelen der Sterbenden in das ewige Land des Friedens zu begleiten. Der große Arzt Dioskurides pries die Schwertlilie als Allheilmittel und beschrieb die Pflanze in seinem Kräuterbuch an erster Stelle. So war es kein Wunder, dass die Schwertlilie auch in den Klostergärten des Mittelalters weit verbreitet war. Hildegard von Bingen empfiehlt einen Saft aus Irisblättern zur Schönheitspflege und nutzte die Wurzeln zur Herstellung von wassertreibendem Wein.

Die Deutsche Schwertlilie ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Irisgewächse. Sie hat einen kurzen, rundlichen Wurzelstock, der sich oberirdisch sichtbar, langsam verbreitet.  Die harten, grünen Blätter sind schwertförmig, lang zugespitzt und die Blütenstände wachsen aufrecht und werden 70 bis 90 cm hoch. Die schönen Blütenstände erscheinen von Mai bis Juni und haben blauviolette Lippenblüten. Schwertlilien bevorzugen durchlässige Gartenböden mit niedrigem Nährstoffgehalt an sonnigen bis absonnigen Standorten. Die Pflanzen werden durch Teilung des Wurzelstockes im Herbst vermehrt, wachsen relativ langsam und können über mehrere Jahre am Standort verweilen. Ab dem dritten Jahr können Wurzelstöcke geerntet, geschält und frisch oder getrocknet verwendet werden.

Heute sind Iriswurzeln gelegentlich Bestandteil von Hustenteemischungen und homöopathische Zubereitungen werden bei Migräne, Magenbeschwerden und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse angewendet. Die ätherischen Öle werden in der Parfumindustrie verarbeitet und Irismilch ist Bestandteil von Hautpflegemitteln.