Die Ringelblume ist eine unserer bekanntesten Heilpflanzen. Obwohl sie ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, gibt es keine eindeutigen Belege für deren Verwendung aus der Antike. Als Heilpflanze ist die Ringelblume eher eine Entdeckung des Mittelalters und ganz eng mit der Heilkunde der Hildegard von Bingen verbunden.  Hildegard beschrieb ihre Calendula als entzündungshemmend und heilend und empfahl die Verwendung bei entzündeter Haut sowie zur Entgiftung der inneren Organe. Seit dieser Zeit ist die Ringelblume in der Volksheilkunde stark verankert.

Die Ringelblume ist ein ein- bis zweijähriges Kraut aus der Familie der Korbblütengewächse. Aus den fleischigen Pfahlwurzeln treiben aufrechte, stark verzweigte, 20 bis 60 cm hohe Blütenstände mit blassgrünen, länglichen, filzig behaarten Blättern. Die gelben oder orangefarbenen Strahlenblüten erscheinen von Juni bis Oktober. Bald bilden sich charakteristische Fruchtstände und die ausfallenden Samen keimen erneut oder im folgenden Frühjahr. Ringelblumen bevorzugen nahrhafte, gut durchlässige Böden in vollsonniger Lage. Ihre Vermehrung erfolgt von März bis Mai durch Aussaat im Freiland. Einmal im Garten angebaut, sät sich die Ringelblume selbst immer wieder neu aus. Blütenblätter und junge grüne Blättchen können während des ganzen Sommers geerntet und frisch oder getrocknet verwendet werden.

Die Ringelblume ist eine der vielseitigsten Heilpflanzen unserer Kräuterheilkunde. Ihre Wirkung ist antiseptisch und heilend und Ringelblume wird als Salbe oder Tinktur bei schlecht heilenden Wunden, bei Entzündungen, bei Frostbeulen und bei Verbrennungen verwendet. Gurgeln mit Ringelblumentee hilft bei Mund- und Rachenentzündungen und gilt als reinigendes und entgiftendes Mittel bei chronischen Infektionen. Auch in der Küche ist die Verwendung von Ringelblumen beliebt.  Blütenblätter und frische junge Blättchen werden zum Würzen von Salaten verwendet und frische, ganze Blüten sind eine attraktive Dekoration von Salaten und Reisgerichten.