Das Wort Lavandula ist abgeleitet vom lateinischen lavare – waschen. Lavendel ist eine uralte Duft- und Heilpflanze und tief im Volksglauben verwurzelt. Bereits in der Bibel ist die Rede vom Speik (Lavandula spicata) als duftendes Salbenöl. Die alten Griechen kannten Lavendelwein oder -essig als Mittel gegen Blähungen und zum Lösen von Schleim und die Römer nutzten den Lavendel, um ihr Badewasser zu parfümieren. Auch in unserem Volksglauben ist der Lavendel tief verwurzelt. Der Duft von Lavendelsträußen half, das Böse fernhalten und konnte gute Hexen vor der Verfolgung durch den Teufel retten. Die große Zeit des Lavendels begann im 18. Jahrhundert im französischen Grasse. Dort wurden große Feldkulturen angelegt und es entstanden die großen Parfümhäuser Frankreichs.

Lavendel ist ein Halbstrauch aus der Familie der Lippenblütengewächse und stammt aus dem westlichen Mittelmeerraum. Er wird etwa 30 bis 60 cm hoch, sein Wuchs ist buschig, verzweigt und im unteren Bereich verholzend. Die immergrünen Blätter sind nadelförmig, silbriggrau und stark duftend. Von Juni bis August erscheinen die blauen oder lilafarbenen Blüten in zu Quirlen angeordneten Ähren. Lavendel bevorzugt durchlässige, kalkhaltige, trockene Böden an geschützten Standorten in vollsoniger Lage. Alle Lavendelarten werden in der Regel durch Aussaat vermehrt, seltener durch Absenker oder Stecklinge. Ab dem zweiten Standjahr können junge Blätter geerntet werden und die Blütenstiele werden nach ihrem vollständigen Aufblühen geschnitten, gebündelt und getrocknet.

Lavendel wirkt beruhigend, ausgleichend und entspannend. So werden Lavendelblüten auch heute als Tee oder in Teemischungen bei Unruhe und Einschlafstörungen verwendet und sollen auch bei Kopfschmerzen, Zahnschmerzen und Hautausschlägen wirken. Auch Entspannungsbäder mit Lavendel  sind nach wie vor populär. Der Duft der Lavendelblüten vertreibt Insekten und Lavendel wird häufig zusammen mit Melisse und Hopfen in Schlaf- oder Duftkissen gefüllt.