Muskateller-Salbei gehört, wie der Echte Salbei, zur Gattung Salvia, deren Name sich vom lateinischen Namen salvare (heilen) ableiten lässt. Der Artname sclareawurde von clarus (rein) abgeleitet, wohl ein Hinweis auf die Verwendung der Pflanze zum Reinigen der Augen. In der Tat wurden die Samen der Pflanze unter das Augenlid gesteckt, um durch ihren austretenden Schleim Fremdkörper aus dem Auge zu entfernen. Im Mittelalter wurde die wärmeliebende Pflanze bei uns zunächst in Weinbaugebieten angesiedelt. Wein und wohl auch Bier wurden mit dem ätherischen Öl der Pflanze gewürzt, was die Farbe des Getränkes schönte, den Geschmack verfeinerte und gleichzeitig die Rauschwirkung erhöhte.

Der Muskateller-Salbei ist ein stattliches, zweijähriges Kraut aus der Familie der Lippenblütengewächse. Aus den fleischigen Pfahlwurzeln wächst im ersten Jahr lediglich eine Blattrosette mit graugrünen, runzeligen, anfangs behaarten, breit eiförmigen Blättern. Im Sommer des zweiten Jahres treibt der stattliche, 100 bis 150 cm hohe Blütenstand mit seinen attraktiven, hellviolettfarbenen Lippenblüten, die in Ähren stehen.

Muskateller-Salbei bevorzugt einen warmen, sonnigen Standort und nahrhafte, durchlässige, kalkhaltige Böden. Die Aussaat der zweijährigen Pflanze erfolgt von Frühjahr bis Sommer direkt in das Freiland. Die jungen Pflanzen werden auf einen Abstand von etwa 30 cm vereinzelt und kommen im zweiten Jahr zur Blüte. Im Frühjahr oder Sommer des zweiten Jahres können junge Blätter und Blüten geerntet werden. Einmal im Garten angesiedelt, breitet sich Muskateller-Salbei durch Selbstaussaat weiter aus.

Das ätherische Öl der Blüten wird heute in der Kosmetikindustrie verarbeitet und die Volksheilkunde verwendet getrocknete Blätter und Blüten als Tee gegen Blähungen, Koliken, Durchfall, Magenschmerzen und Schweißausbrüche. Doch Vorsicht: Wegen der leicht berauschenden Wirkung dürfen Muskateller-Salbei-Tees nicht über einen längeren Zeitraum angewendet werden.