Klosterheilkunde
Ausstellung in der Klosterkirche Riddagshausen
2008
Bereits in der frühen abendländischen Medizin wusste man um den Zusammenhang von Gesundheit und Harmonie: Wenn alle Glieder, alle Körpersäfte, wenn weder Hitze noch Kälte, weder Feuchtigkeit noch Trockenheit vorherrschen, dann ist der Mensch gesund. Dazu gehörte auch ein ausgewogenes Maß an Bewegung und Ruhe, an Konzentration und Entspannung, an Essen und Fasten, sowie die Beachtung der klimatischen Verhältnisse. Das Prinzip der Gegensätze, von Yin und Yang aus der traditionellen chinesischen Medizin, war also bereits weit verbreitet in der antiken griechischen Welt. Die Lehre der Harmonie als Ausdruck für die Gesundheit des Körpers entwickelte der Arzt Alkmaion im 6. vorchristlichen Jahrhundert in Kroton. Alkmaion gehörte der philosophischen Schule des Pythagoras an, die im gesamten Kosmos ein harmonisches, musikalisches Konzept sah, das sie mit mathematischen Überlegungen erforschen und mit Formeln ausdrücken zu können glaubte. Für die Pytagoreer waren Astronomie, Physik und auch Musikwissenschaft eine einzige Wissenschaft, die zum Verständnis der ganzen Welt, einschließlich des Kosmos, führen sollte.
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