Düfte aus dem Klostergarten
Ausstellung in der Klosterkirche Riddagshausen
2006
Düfte – für uns Menschen die überflüssigste Sache der Welt? Wir brauchen sie nicht mehr, um unsere Feinde rechtzeitig zu wittern oder um unsere Nahrung auf Genießbarkeit zu prüfen. So hat sich unser Geruchsinn mit der Zeit zurück entwickelt. Wie schade! Wo doch Düfte so wichtig für unsere Seele sind. Sie können uns in eine unbeschreiblich schöne Stimmung versetzen, uns positiv oder auch negativ beeinflussen. Für unsere Pflanzenwelt ist Duft ein Selbstzweck. Er ist Energiespeicher, er schützt vor Krankheiten und dient als Temperaturregler. In erster Linie aber lockt er Insekten an, um den Fortbestand der Pflanzen zu sichern. Für den Pflanzenduft sind ätherische Öle verantwortlich. Sie werden in Verbindung mit Luft freigesetzt und können sich ganz unterschiedlich entfalten. Standort, Licht und Tageszeit spielen dabei eine große Rolle. Unseren Gärten verleihen Düfte eine zusätzliche, nicht sichtbare Dimension. Viele duftende Pflanzen sind uns bekannt als Gewürz- oder als Heilkräuter. Ihre Verwendung hat eine lange Tradition. Bereits aus der Antike kennen wir Gewürzmischungen und Kräuterrezepturen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Kraft der Düfte auch von den Mönchen unserer Klöster genutzt und duftende Heil- und Gewürzpflanzen den Klostergärten angebaut wurden. Unsere Ausstellung stellt Pflanzendüfte, ein althergebrachtes Verfahren zur Gewinnung von ätherischem Öl und dessen Verwendung, in den Mittelpunkt.
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