Ziest – als Heilpflanze zu Unrecht fast nirgendwo bekannt

Der Echte Ziest ist eine uralte Heilpflanze und genoss  bereits im Altertum hohes Ansehen. Der Gattungsname Stachys (Ähre) bezieht sich auf den Blütenstand und der Artname officinalis weist auf die Verwendung des Krautes als Heilpflanze hin. In Ägypten, Griechenland und Rom genoss der Ziest hohes Ansehen als Allheilmittel und wurde bei fast jeder Krankheit eingesetzt.

In diesen alten Zeiten galten stets böse Geister und Dämonen als Verursacher von Krankheiten und mussten bekämpft werden, damit sie dem Menschen nicht schaden konnten. Zur Reinigung der Häuser wurde häufig mit Ziest geräuchert und die Gladiatoren Roms nutzten die Pflanze als Amulett, um sich vor Verletzungen zu schützen.  Auch im Mittelalter war der Ziest eine beliebte Heilpflanze und wurde in den Klostergärten angebaut.

Der Echte Ziest ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Lippenblütengewächse und ist in lichten Wäldern und auf Wiesen Europas zu Hause. Sein Wuchs ist horstig, die Blütenstiele wachsen aufrecht und werden 30 bis 50 cm hoch. Die grünen Blätter sind lanzettlich und gekerbt. Von Juli bis August erscheinen die in Scheinähren stehenden purpurrosafarbenen Lippenblüten.  Echter Ziest bevorzugt frische bis feuchte, schwach saure Böden mit eher geringem Nährstoffgehalt und wächst in sonnigen bis halbschattigen Lagen. Die Vermehrung erfolgt durch die  Aussaat im Frühjahr oder die Wurzelteilung im Herbst. In der Kultur ist die Pflanze sehr anspruchslos, ein Rückschnitt nach der Blüte ist sinnvoll, um die allzu starke Verbreitung durch Selbstaussaat zu verhindern. Geerntet werden Blätter und blühende Sprossspitzen im Sommer.

Heute ist Ziest eine Pflanze der Volksheilkunde und wird gern zur Behandlung von Durchfall, Verdauungsstörungen und Entzündungen der Atemwege verwendet. Der Tee stärkt das Nervensystem und hilft gegen stressbedingte Kopfschmerzen. Er regt die Durchblutung des Gehirns an und kann auch Migräne etwas lindern. Doch Vorsicht: Bei Überdosierung ruft Ziest Brechreiz hervor und kann stark abführend wirken.

Bohne:Stachy officinalis

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