Burkhard Bohne bietet außer gärtnerischen Kursen einen Kräuterspaziergang und Wissenswertes um alte Tomatensorten.

Von Bettina Jordan

Braunschweig. Kräuter-, Gemüse- und Obstgärten liegen im Trend. Der Kreislauf von der Saat bis zur Ernte fasziniert zunehmend auch jüngere Menschen. Eine große Rolle spielt dabei der Wunsch nach gesunder Ernährung. „Außerdem wird Gärtnern als Bereicherung der Freizeit und nicht mehr als lästig empfunden“, sagt Burkhard Bohne.

Alles zusammen macht auch den Erfolg seiner Kräuterschule aus, die Ende April in die fünfte Saison startet. Etwa 1200 Kräuterfans nahmen seit 2011 an Kursen mit gärtnerischen Schwerpunkten sowie Seminaren zu Naturheilkunde, Naturkosmetik und Küche teil. Schon im ersten Jahr fanden Angebote wegen der großen Resonanz mehrfach statt. So wird es auch 2015 sein. Bislang liegen schon 150 Anmeldungen vor.

„In der Kräuterschule gärtnern wir uns an vier Nachmittagen durchs Jahr“, sagt Burkhard Bohne. Dieser Grundkursus – die Angebote können einzeln oder gesamt gebucht werden – umfasst Grundlagen des Gärtnerns, Bodenbeschaffenheit, Pflanzenanzucht, Pflege von Kräutern, Ernte, Konservierung und Anwendung. Dabei halten sich Theorie und Praxis die Waage.

Den Auftakt zur Kräuterschule bildet der Workshop „Der Kräutergarten – gewusst wo und wie“. Er findet am 29. April in einem privaten Garten statt. Die Teilnehmer entwickeln Pläne für die Gestaltung eines Kräutergartens, und der Besitzer erhält verschiedene Ansätze zur Garten-Veränderung – ein Gewinn für alle.

Zusätzlich bietet die Kräuterschule eine Reihe von Einzelveranstaltungen. Neu ist diesmal ein Kräuterspaziergang. Mit Berrit von Monkiewitsch geht es in die Wildnis, um auf Wiesen, Brachflächen und im Wald Bärlauch, Gundermann und Co. aufzuspüren. Auch Beate Pieper ist erstmals dabei. Die Spezialistin für alte Tomatensorten informiert über Anzucht und Pflege des leckersten Gemüses sowie in einem zweiten Seminar über die Geschmacksvielfalt. Kleine Tomatengerichte werden dabei selbst hergestellt.

Von Braunschweig aus macht sich Burkhard Bohnes Kräuterschule in diesem Jahr auf den Weg nach Berlin. In den Prinzessinnengärten am Moritzplatz in Kreuzberg, dem Vorzeigeprojekt der deutschen Urban-Gardening-Bewegung, möchte er sie etablieren. Über diese Kooperation ist im Sommer auch eine Garteninstallation beim Festival „Garden to go“ auf Schloss Ippenburg vorgesehen.

Nach acht veröffentlichten Büchern – „Kräutergärtnern“, das bisher letzte, erschien 2014 – arbeitet der hauptberufliche Leiter des Arzneipflanzengartens der TU, der deutschlandweit als Kräuterexperte gilt, an seinem neunten Buch. „Stadtgärtnern“ ist das Thema, das Kerstin Mumm unter anderem in den Berliner Prinzessinnengärten fotografisch umsetzen wird. „Wir wollen zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, wenn es zum Gärtnern keinen Garten gibt, sondern Balkon, Hinterhöfe, Dachgärten oder versiegelte Flächen“, sagt Burkhard Bohne. Natürlich auch mit Kräutern ?

„Ich möchte die Kräuterschule auch in den Prinzessinnengärten in Berlin etablieren.“

Burkhard Bohne, Kräuterexperte und Leiter der Kräuterschule.

Weitere Infos und Anmeldungen sind möglich unter www.kräuterschule-braunschweig.de oder   016090607809.

Die „Kräuterschüler“ haben Anzuchterde in kleine Presstöpfe in den grünen Schalen gefüllt. Diese gehören zu Zimmergewächshäusern, in denen Sämlinge und pikierte Kräuter die ersten Wochen wachsen können. Foto: Heidrun Gramm

Auf diesem Brett liegen (von links) die frischen Kräuter Borretsch, Petersilie, Kresse, Schnittlauch, Kerbel und Pimpinelle nebeneinander. Foto: Kerstin Mumm

Braunschweiger Zeitung – 18. April 2015 – Braunschweiger Lokales – Seite 18

© BZV Medienhaus GmbH, 2015