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Alles, um einfach anzufangen
in Presse/von Burkhard BohneNeue Braunschweiger Zeitung vom 26. Februar
Alles, um einfach anzufangen
„Kräutergärtnern“: Neues Buch voller Basiswissen von Heilpflanzenexperte Burkhard Bohne.
Von Marion Korth, 26. Februar 2014.
Braunschweig. Wer Pflanzen hasst, der wird auch mit Kräutern nicht viel Freude haben, allen anderen gibt Burkhard Bohne, Leiter des Arzneipflanzengartens der TU Braunschweig, mit seinem neuen Buch einen Leitfaden an die Hand und er verspricht: „Da ist alles drin, was man braucht, um anzufangen.“
Stimmt, denn die Neuerscheinung im Kosmos-Verlag richtet sich an Anfänger und an alle, die sich im Garten „durchwursteln„ und ab und zu doch einen Rat gebrauchen könnten. Der pragmatische Ansatz steht eindeutig im Vordergrund. Statt eines ausführlichen Lexikonteils, in dem alle Kräuter beschrieben werden, sind es hier nur einige wenige. Autor Burkhard Bohne hat aber Wert darauf gelegt, dass alle gärtnerischen Themen vollständig sind, um eine solide Basis für den eigenen Kräuteranbau zu legen. Der Sprung von der Lektüre in die Praxis klappt. „Das habe ich getestet, ich habe das Buch meiner Tante gegeben und die hatte Erfolg“, erzählt Bohne. Repräsentativ ist dieser Test vielleicht nicht, aber wer durch die Kapitel blättert, erfährt in der Tat alles, was wichtig ist: Bodenbestimmung, die Anzucht von Kräutern, ihre Vermehrung und Pflege. Kein inhaltlicher Wildwuchs, sondern eine klare Struktur mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Merklisten zeichnen das Buch aus.
Wie ein Kräuterlikör angesetzt wird oder wie Kräuter sonst noch in der Küche Verwendung finden können, wird angerissen, danach ist der Leser aufgefordert, selbst zu experimentieren und neue Variationen zu finden. Kräuter sind dafür besonders geeignet, weil sie uns wunderbare Düfte, schöne Blüten und sogar noch Heilkraft schenken. Ins Blumenbeet passen sie ebenso gut wie in den Gemüsegarten, in den Balkonkasten oder Kübel – ideal also für Stadtgärtner.
Burkhard Bohne gärtnert eigentlich biologisch, aber dogmatisch ist er nicht: Wenn die mangelernährte Zitrone im Kübel ihre Blätter abwirft, dann ist mit langsam wirkenden Pflanzenjauchen nichts zu retten. Bohnes Rat im Buch: Blaukorn ist die „Feuerwehr“ unter den Düngemitteln. Wieder etwas gelernt.
KRÄUTERSCHULE
Der Sprung vom Lesesessel in die Gartenpraxis gelingt mit Burkhard Bohnes Kräuterschule: Schulstart ist am 23. April, wegen der großen Nachfrage sollte man sich schnell anmelden. Das Programm steht im Netz unter www.kräuterschule-braunschweig.de . Neu ist zum Beispiel das Praxisseminar für Stadtkräutergärtner.
Gärtnern und Kräutern soll es gut gehen
in Presse/von Burkhard BohneBraunschweiger Zeitung vom 17. Februar
Gärtnern und Kräutern soll es gut gehen
Burkhard Bohne schrieb sein siebtes Buch.
Von Harald Duin
Braunschweig. Blätter, Blüten, Samen, Wurzeln – das neue Buch „Kräutergärtnern“ des Braunschweiger Autors Burkhard Bohne macht auch jene schlau, die keine Ahnung haben, wie sich Schwarzkümmel, Basilikum, Dill oder Johanniskraut vermehren lassen.
Wie geht das also mit der Vermehrung? Was muss wie beackert und begossen werden? Was machen wir, wenn’s der Pflanze schlecht geht? Und wie legen wir überhaupt das Beet für all dieses Grünzeug an? Da nimmt Bohne den Unkundigen kapitelweise bei der Hand. Also rein in den Garten.
Freuen auf den Likör
aus Bitterem Beifuß
Die ersten Kapitel sehen nach Arbeit aus. Aber inspiriert durch Bohnes Buch sollten uns selbst im matschigsten Beet die späteren Früchte unseres Tuns vor Augen stehen. Da pflanzen wir beispielsweise ein Kraut mit dem lateinischen Namen Artemisia absinthium, bekannt auch als Gemeiner Wermut oder Bitterer Beifuß und freuen uns schon auf den Likör, den man daraus machen kann.
Oder der Melissenlikör aus Omas Kräuterküche. Wirkt beruhigend und wohltuend für den Magen. Alles Medizin. Viele Kräuter, lese ich, können in Alkohol eingelegt werden. Bohne empfiehlt einen neutral schmeckenden Schnaps wie Doppelkorn.
Weiter hinten im Buch Rezepte für Tees. Bei nervösen Erregungszuständen und Einschlafstörungen empfiehlt der Autor eine Mischung aus Baldrianwurzeln, Hopfenzapfen, Melissenblättern, Pfefferminzblättern und Pomeranzenschale. Wir lesen etwas über Kräuteröl, Minzensorten und Blüten, die man, wie Anisysop, als essbare Dekoration für Buffets, Salate und Süßspeisen verwenden kann.
Es ist das siebte Buch von Burkhard Bohne, der den Arzneipflanzengarten der TU leitet. Er, wie andere Autoren, reagiert auf die neue Lust am Garten und am Ländlichen. Eine Gegenbewegung zur digitalen, virtuellen Welt, zur Unübersichtlichkeit der Welt.
Es ist auch die Sehnsucht, sich zurückfallen zu lassen in eine Beschaulichkeit ohne Raserei. Im Garten suchen wir die Begegnung mit uns selbst. Eine Erfahrung, die gesteigert wird, indem wir all diese gesunden Kräuter und Früchte weiterverarbeiten.
Nebenbei: Es gibt einen avantgardistischen Subtrend: Urban Gardening. Neue Formen gemeinschaftlichen Gärtnerns mitten in der Stadt. Landwirtschaft auf Mini-Grundstücken, auf Brachflächen, auf Terrassen und Dächern. Die Ernte ist klein, aber mehr möchte man sowieso nicht essen. Urban Gardening ist das Thema von Bewohnern, die man auch ethisch bewegte Stadtökologen nennen könnte.
Das Kräuterbuch ergänzt die 2011 begonnene Kräuterschule
Bohnes Kräuterbuch ergänzt seine Braunschweiger Kräuterschule, 2011 begonnen. Gelegenheit für ihn und andere Experten, ihr Pflanzenwissen weiterzugeben. Alles ist praktisch angelegt. Man trifft sich vornehmlich im Arzneipflanzengarten und im Klostergarten Riddagshausen, wo unter anderem der „Garten der Liebe einlädt“ – mit Kräutern, die mit ihrem Duft die entsprechenden Gefühle auf das Schönste bewirken. Und wenn nicht, hat man halt nicht fest daran geglaubt.
Ja, man kann sich hineinsteigern in einen Wortcocktail der Sinne. Aber das, was wir pflanzen, kann auch leiden und sterben. Auch das wirkt auf uns zurück. Die Schriftstellerin Eva Demski: „Mein Garten bereitet mir Niederlagen, aber tröstet mich, wenn die Welt mir welche bereitet.“
Aber Bohne hat ein Buch geschrieben, nach dessen Lektüre es uns nur gut gehen soll. Und den Kräutern.
Buch und Kurse
„Kräutergärtnern“, das neue Buch von Burkhard Bohne, ist im Kosmos-Verlag erschienen. 160 Seiten, 300 Fotos. 19,99 Euro.
Zu den Kursen der Kräuterschule werden noch Anmeldungen entgegengenommen. Termine und Details im Internet. Stichwörter: Burkhard Bohne, Kräuterschule.
Bildunterschriften:Aus Malvenblüten gewinnt man einen Tee, den schon Moses einem Fieberkranken verabreichte.
Das wird ein Kräuterlikör. Gärtner und Buchautor Burkhard Bohne in seinem Element.
Fotos: Kerstin Mumm
Braunschweiger Zeitung – 17. Februar 2014 – Braunschweiger Lokales – Seite
Das hilft gegen Schädlinge
in Presse/von Burkhard BohneBraunschweiger Zeitung vom 16. Januar
Das hilft gegen Schädlinge
Burkhard Bohne gibt Tipps für Gärtner
1. Blattläuse
Starke Saugschäden an Blättern, sowohl bei Zimmer- als auch bei Gartenpflanzen.
Das hilft: Blätter mit Seifenwasser abwaschen und Behandlung im 14-tägigen Rhythmus wiederholen; nur im Garten anwendbar: Brennesseljauche.
2. Grauschuimmel
Bei zu hoher Feuchtigkeit und niedriger temperatur kann die ganze dem Schimmel zum Opfer fallen, vor allem die Erdbeere ist davon bertroffen.Das hilft: befallenen Pflanzenteile entfernen und Strohmulch unter der Pflanze auffüllen, um Früchte und Blätter vor Feuchtigkeit zu schützen.
3. Schildläuse
Befallen speziell immergrüne, harthölzige Gewächse, z.B.: Oleander, Zitrusgewächse, Lorbeer. Das hilft: Pflanze mit Parafinöl-Präparat einsprühen, damit die Laus erstickt. Einmal im Monat wiederholen.
4. Rostkrankheiten
Pilze wachsen auf Blättern, die anschließend abfallen, z.B.: Rosen:
Das hilft: Befallene Blätter abzupfen und Pflanze durch angemessene Zufuhr von Wasser und Nährstoffen stärken.
5. Spinnmilbe
Befallen Zimmer- und Gewächshauspflanzen bei trockener und warmer Luft in Kombination mit Zugluft; Saugschäden, besprenkelte Blätter, Verkrüpplung und Abfall der Blätter. Das hilft: Pflanzen nicht der Zugluft aussetzen und auf angemessene Raumtemperatur achten; Raubmilben auf den Pflanzen aussetzen, welche die Spinnmilben fressen.
Einheimische Schädlinge überstehen harte Winter
Ungewöhnlich milde Temperaturen setzen ihnen dagegen zu.
Braunschweig. Der aktuelle Wettertrend bestätigt die Vorhersagen: Nach dem Wochenende kehrt der Winter langsam zurück, es wird frostig in der Region. „Plusgrade werden weiterhin das Tageswetter bestimmen, doch spätestens ab nächstem Wochenende wird das Thermometer zumindest nachts Temperaturen unter dem Gefrierpunkt anzeigen“, kündigt Hans-Joachim Möller, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst, an.
Geht es nach den milden Weihnachtstagen nun den Schädlingen doch noch an den Kragen? Das wollte unser Leser Manfred Fehly aus Salzgitter wissen.
„Wenn man von einheimischen Schädlingen ausgeht, dann ist die Antwort eindeutig nein“, sagt Ulrich Joger, Professor für Biologie an der TU Braunschweig. „Bei Normalverlauf eines deutschen Winters mit niedrigen Temperaturen und Schnee sind Schädlinge nicht vom Kältetod gefährdet, da sie dank optimaler Anpassung im Ruhestadium überwintern.“ Im Gegensatz zu der aus Asien eingewanderten und gering an den deutschen Winter angepassten Tigermücke seien Eier und Puppen der einheimischen Insekten besonders resistent gegen Frost, weil sie über Frostschutzmittel im Blut verfügen.
Gefährlich könne nun allerdings gerade der bisher milde Winter für Insekten werden, die, von ungewohnt warmen Temperaturen angelockt, frühzeitig aktiv geworden sind. Die Insekten würden durch die frühe Aktivität ihren Energiespeicher zu stark beanspruchen und anschließend einen harten Frühling durchleben – die Speicher seien dann verbraucht, und die Vegetation in dieser Jahreszeit gebe nicht viel Nahrung her.
„Die Frostresistenz der Insekten kann außerdem aufgrund der wärmeren Temperaturen abnehmen. Wenn dann der Winter plötzlich wieder einbricht, ist die Gefahr hoch, dass die jeweiligen Insekten diesen Frostschutz nicht schnell genug wieder aufbauen können und daraufhin der Kälte zum Opfer fallen,“ erklärt Joger.
Einheimische Schädlinge sind also optimal an kalte Winter und Frost angepasst, aber geraten in Gefahr, wenn ihr Rhythmus aufgrund von Warmphasen durcheinander gebracht wird.
Der erfahrene Walter Wimmer, Diplom-Biologe beim Naturschutzbund Südost-Niedersachsen und Harz, warnt Hobby-Gärtner allerdings vor allzu großen Hoffnungen: „Trotz dieser Gefahren ist nicht mit großen Einbrüchen bei den Insektenzahlen zu rechnen.“
Unser Leser Manfred Fehly
aus Salzgitter fragt:
Man hört immer wieder, dass starker Frost das Ungeziefer dezimieren würde. Ich hätte gern gewusst, ob das tatsächlich stimmt. Können Sie helfen?
Die Antwort recherchierte
Anna-Maria Deutschmann
Braunschweiger Zeitung – 16. Januar 2014 – Antworten – Seite 02
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