Mehr als 100 Pädagogen kommen zur Fortbioldung in den Ökogarten in Vöhrum.

Von Frederick Becker

Pädagogen aus Niedersachsen trafen sich am Montag in der Integrierten Gesamtschule Vöhrum zum fünften niedersächsischen Schulgartentag. Der Hintergrund: An der IGS existiert seit Jahren ein beispielhafter Ökogarten. Die mehr als hundert Lehrkräfte nahmen an Workshops teil, hörten Vorträge und tauschten sich über ihre persönlichen Erfahrungen mit der Schulgartenarbeit vor Ort aus.

„Hier gelingt die Vernetzung von Schule, Garten und Zoo“, erklärte Ulla Pleye, die Leiterin der IGS in ihrer Begrüßungsansprache. Landrat Franz Einhaus (SPD) freute sich in seinem Grußwort über die Wahl des Tagungsortes: „Das drückt Anerkennung aus für die Arbeit, die hier von der Leiterin des Ökogartens, Betina Gube, und ihren ehrenamtlichen Helfern geleistet wird.“

Vom Kultusministerium war Dr. Marie Bludau gekommen, sie ist dort Referentin für Bildung und nachhaltige Entwicklung. “ In einem Schulgarten lässt sich zeigen, wie wir Menschen in die Kreisläufe des Lebens eingebunden sind, da ist für jedes Fach etwas dabei“, betont sie.

Auguste Kuschenerow von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Schulgärten wies in ihrem Redebeitrag darauf hin, dass eine wachsende Zahl von Kindern heutzutage Angst vor der Natur entwickeln würde. „Diese Kinder trauen sich nicht mehr, barfuß über Gras zu laufen, oder einen Regenwurm anzufassen“, beklagte sie. Dem entgegenzuwirken, sei eine Aufgabe der Schulgärten.

Auf die Begrüßung folgte ein Vortrag von Gärtnermeister Burkhard Bohne, dem technischen Leiter des Arzneipflanzengartens an der TU Braunschweig. Bohne führte die Zuhörer in die Kräuterkunde ein, er gab einen geschichtlichen Überblick über die Kräutergärtnerei von der Antike bis heute und beschrieb Anbau und Wirkung beispielhafter Heilpflanzen wie Wermut, Liebstöckel oder Lein. „Ich freue mich über die wachsende Begeisterung für Pflanzen, die ich seit einiger Zeit bei Kindern und Jugendlichen erlebe“, meint er.

Auf das Referat folgte ein „Markt der Möglichkeiten“, die Besucher hatten die Möglichkeit an Führungen durch den Ökjogarten teilzunehmen.

Nach einer Mittagspause ging es in die Workshops, insgesamt elf Angebote gab es. Die Themen reichten von der „Wildkräuterkosmetik“ über „Ohne Krabbeltiere geht es nicht“, bis zu „Planung und Gestaltung von Schulgärten“.
Foto: Frederick Becker

Burkhard Bohne referiert vor mehr als hundert Lehrern über Kräuterkunde.

Braunschweiger Zeitung – 06. September – Peine Lokales – Seite 17

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