Kräuter gedeihen auf kleinstem Raum

Burkhard Bohne zeigt in seinem neuen Buch, was wo in Töpfen und Kübeln wächst und liefert 25 Kräuterrezepte.

Von Bettina Jordan

Braunschweig. Kaum wird es draußen milder, ist sie da – die Lust aufs Gärtnern. Der Kreislauf beginnt von vorn – säen, pflegen, es wachsen sehen, ernten. Wer wenig Platz hat, vielleicht nur auf Fensterbrett oder Balkon, für den sind Kräuter bestens geeignet. Denn: „Kräuter sind nicht so anspruchsvoll. Wenn man sich ein wenig einliest, kann man schnell Erfolg haben“, sagt Burkhard Bohne, versierter Kräuterexperte, Leiter des Arzneipflanzengartens der TU und Autor.

Im Kulturkaufhaus Dussmann in der Friedrichstraße in Berlin-Mitte hat der 54-Jährige gerade sein neues, sein zehntes Buch vorgestellt. Mitten in die Stadt, da gehöre es hin, meint Bohne. Denn was gibt es Schöneres, als fein aromatische und herb-würzige Kräuter direkt vor dem Fenster oder auf dem Balkon zu haben und frisch in der Küche zu verwenden?

Damit das gelingt, zeigt das Buch die besten Arten für jede Ecke – von sonnigen Standorten bis zu halbschattigen Plätzen – die Gestaltung von Topfgärten und die Pflege der Pflanzen. Erstmals machen 25 Rezepte Appetit, die Küchenkräuter für Frankfurter Grüne Sauce, Kräuteressig oder -bowle sowie auch ein Saltimbocca anzupflanzen.

„Je kleinteiliger die zum Gärtnern zur Verfügung stehende Fläche ist, desto besser sind Kräuter geeignet“, sagt Burkhard Bohne. Seiner Meinung nach werden Kräuter und Nutzpflanzen Geranien und Co. mehr und mehr verdrängen. Die jüngere Generation bevorzuge ohnehin bereits Nutz- statt Zierpflanzen.

Dass Kräuter Augen und Gaumen gleichermaßen erfreuen könne, zeigt Burkhard Bohne in seinem Buch: Essbare Blüten wie die knallig-orangefarbenen der Kapuzinerkresse sehen eben nicht nur toll aus, sondern zieren und verfeinern auch jeden Salat. Dasselbe gilt für eine bunte Blumenwiese im Kasten – mit blauen Kornblumen, gelben Ringelblumen und violetten Malven.

Ein wichtiges Anliegen – wie schon in seinem Ratgeber „Garden your City – Wenn die Stadt zum Garten wird“ dargestellt – ist Burkhard Bohne die Wiederverwendung von alten, gebrauchten Gefäßen, die im Haushalt übrig sind. So sind Blechdosen prima Pflanzgefäße für Kräuter, wenn Wasserabzugslöcher in die Böden gebohrt werden. Auch ausrangierte, emaillierte Kochtöpfe eignen sich. Besonders schön lassen sich alte Holzkisten bepflanzen – sind sie groß genug, können sie einen ganzen Kräutergarten beherbergen. Selbst PET-Flaschen können mit ein paar Handgriffen als Blumentopf weitergenutzt werden.

Aber egal, welche Gefäße bevorzugt werden: Für gesundes Kräuterwachstum ist die richtige Erde besonders wichtig. Stimmen auch Licht und Bewässerung, steht einer guten Ernte und leckerer Verwendung nichts im Wege.

Hinweis

Kräuter aus Töpfen & Kübeln“  von Burkhard Bohne ist ein handlicher Ratgeber mit vielen praktischen Tipps und 25 Rezepten auf 130 Seiten. Erschienen ist er im Kosmos-Verlag. ISBN 978-3-440-15445-8. Er kostet 14,99 Euro.

Kräuterschule

Kräuter duften herrlich und sind wunderschön. Wo Kräuter wachsen und wie sie genutzt werden können, sind Themen in der Kräuterschule. Seit 2011 bietet Burkhard Bohne die Kräuterschule in Braunschweig an. In diesem Jahr findet das Angebot erstmals auch in Berlin statt.

In Braunschweig werden außer dem vierteiligen Grundkurs Kräuter elf Einzelveranstaltungen angeboten. Neu sind die Workshops „Kinder-Kräutergarten“, „Von der Heilpflanze zum modernen Arzneimittel“ sowie „Kräutervielfalt für die Küche“. Daneben gibt es aber auch wieder einen Kräuterspaziergang und das Angebot „Kräuter für Balkon und Terrasse“.

Weitere Infos: www.kräuterschule-braunschweig.de oder z 0160 90 60 78 09.

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