Gottes heilende Schöpfung

Braunschweiger Zeitung vom 25. Juni

Gottes heilende Schöpfung

Im Klostergarten wird am Samstag das zehnjährige Bestehen gefeiert.

Von Ann Claire Richter

Braunschweig. Der Himmel auf Erden, Paradies für die Sinne. Der Klostergarten in Riddagshausen verströmt seit zehn Jahren verführerischen Duft und entzückt mit prallster Schönheit der Natur. Zum kleinen Jubiläum des prächtigen Schaugartens gibt’s am kommenden Samstag eine Feier mit guten Worten, gutem Essen, Musik und kreativen Angeboten – auch zum Mitmachen.
„Viele Menschen haben in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, dass der Klostergarten zu einem besonderen Ort für Leib und Seele werden konnte“, betont Kirchenvorstand Georg Renz, der gar nicht müde wird, die Leistung der ehrenamtlichen Kulturpaten zu würdigen. „Die machen einen tollen Job!“
Etwa 10 von ihnen sind regelmäßig engagiert: harken, jäten und zupfen die Beete, ob Gemüse oder Kräuter, ob Liebstöckel oder Kümmel, Eibisch oder Estragon. Die Kulturpaten treffen sich regelmäßig donnerstags von 15 bis 17  Uhr; es gibt aber auch allerlei Aufgaben bei freier Zeiteinteilung zu erledigen. Wer mitmachen mag, wende sich an Ursula Homann unter der Mail-Adresse ursula.homann@nullgmx.de.
In den vergangenen zehn Jahren haben die Kulturpaten Ausstellungen über Färbepflanzen gezeigt oder zum Thema Klosterheilkunde, haben stimmungsvollen Klosternächte ausgerichtet, Führungen veranstaltet und Märkte beschickt.
„Es ist großartig, dass dieser schöne Garten in so eine lebendige Kirchengemeinde eingebettet ist“, meint Burkhard Bohne, Technischer Leiter des Arzneipflanzengartens der TU, aber eben auch geistiger Vater des Klostergartens und dessen unermüdlicher botanischer Botschafter.
Bohne will am historischen Ort die Zeit stillstehen lassen und an die enormen Kulturleistungen der Zisterzienser erinnern, die im 12.  Jahrhundert nicht nur das Kloster, sondern auch die Beete und Gärten anlegten. „Äußerst erfolgreiche Landbauern“, lobt Bohne.
In der feierlichen Sommernacht können sich die Besucher selbst ausprobieren: beim eigenhändigen Herstellen von Kräutersalz oder von duftender Seife. Ein Trio der Niedersaxofoniker wird im Lampionschein musizieren; es gibt Bierzeltgarnituren zum Verweilen und allerlei kulinarische Köstlichkeiten zu günstigen Preisen.
10 Jahre Klostergarten: Feier zum Jubiläum am Samstag, 28. Juni. Die Andacht mit Thomas Hofer beginnt um 17 Uhr; anschließend bis 23 Uhr buntes Programm. Eintritt frei.
Ihnen liegt der Klostergarten in Riddagshausen sehr am Herzen: (von links) Kirchenvorstand Georg Renz, Botaniker Burkhard Bohne und die Kulturpatinnen Edith Kirchner (mit Stephanie) und Ursula Homann. Unterstützt werden sie von der Neuerkeröder Qualifizierungsbetriebe GmbH. Foto: Florian Kleinschmidt / BestPixels.de
Der Gemüsegarten.
Der Kräutergarten.
Mohn, einjährig: neigt zum Verwildern.
Essig- oder Apothekerrose: stark duftend, unempfindlich.
Muskatellersalbei: wurde früher zum Würzen von Wein verwendet.
Eine historische Duftrose namens La Noblesse: unempfindlich, einmalblühend. Fotos: Burkhard Bohne
Braunschweiger Zeitung – 25. Juni 2014 – Braunschweiger Lokales – Seite 28

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert