Duftende Oase für das Küchenfenster

dpa, focus online, berlin.de und mehrere Tageszeitungen vom 17. August

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Wer keinen eigenen Garten oder Balkon hat, muss auf ein Stückchen Grün nicht verzichten: Die Fensterbank ist ein ausgezeichneter Platz für duftende, schmackhafte Kräuter.

Rosmarin, Thymian, Basilikum, Dill und Co. verbreiten nicht nur einen betörenden Duft. FrischeKräutergeben Speisen auch das gewisse Etwas. Umso schöner ist, wenn sie aus eigenem Anbau stammen. Und das geht, selbst wenn man keinen Garten oder Balkon hat. Denn die Fensterbank reicht völlig aus.

„Gerade mediterrane Kräuter sind recht genügsam und können gut in Töpfen oder Kästen gehalten werden“, sagt Burkhard Bohne, Initiator einer Kräuterschule in Braunschweig. Die äußere Fensterbank sollte es allerdings schon sein. „Am Innenfenster kann manPetersilieoder Basilikum über kurze Zeit aufstellen, wenn man sie ohnehin schnell ernten will“, sagt Bohne. Langfristig verlieren sie dort aber stark an Aroma und bilden weiche, lange und teils hellere Triebe. Der Fachmann nennt das vergeilen.

Damit der kleine Garten auf der Fensterbank eine gute Ernte bringt, müssen die Pflanzen am richtigen Standort stehen. „Rosmarin, Thymian, Salbei und Oregano brauchen mindestens eine westliche, besser eine südliche Ausrichtung“, erklärt Bohne. Petersilie, Liebstöckel, Schnittlauch und Basilikum kommen sehr gut an Ost- oder sogar Nordseiten zurecht. „Diese Kräuter vertragen keine direkte Sonne, sie bevorzugen Halbschatten und gedeihen oft sogar noch im Schatten.“

Landschaftsarchitektin Bettina Jaugstetter nennt eine weitere Faustregel: „Pflanzen, deren Blätter weich und frischgrün sind, benötigen einen kühleren Standort und einen frisch-feuchten Lebensbereich.“ Ratsam ist es, die Pflanzen direkt nach dem Kauf zu teilen. „Einen kleinen Kräutertopf kann man locker auf vier Pflanztöpfe aufteilen“, erklärt das Mitglied der Gartenakademie Baden-Württemberg.

Wichtig ist es, hochwertige Erde zu verwenden. „Diese enthält ein ausgewogenes Verhältnis von Ton, Torf und Langzeitdünger, der drei bis vier Wochen hält“, erklärt Bohne. Denn auch wenn Kräuter genügsam sind, sei die Nährstoffversorgung besonders in der Anwachsphase sehr wichtig. Danach genügt es, die Kräuter alle zwei Wochen flüssig zu düngen. „Ich rate hier zu organischen Präparaten wie Guano.“

Gedüngt wird bis zur Blüte im Spätsommer, dann sei keine Gabe mehr nötig. „Das Gießwasser mit dem Dünger muss immer auf die trockene Pflanze gegeben werden“, erläutert Buchautor und Gartenbautechniker Engelbert Kötter. Nur so können die Wurzeln die Nährstoffe optimal aufnehmen.

Noch wichtiger als das Düngen ist für den Garten auf der Fensterbank aber das Gießen. „Gerade bei südlicher Ausrichtung ist einmal täglich gießen das Minimum“, betont Bohne. Ist die Witterung aber feucht-kalt, gießt der Kräutergärtner besser sparsam, sonst droht Fäulnis. Die optimale Gießzeit sei morgens.

Schädlingesind bei mediterranen Kräutern eigentlich kein Problem. „Solange man optimal wässert, den richtigen Standort wählt und die Wurzeln ausreichend Platz haben, sind die Pflanzen so stabil, dass keine Schädlinge drohen“, sagt der Gärtnermeister. Treten dennoch Läuse auf, wird besser auf Chemie verzichtet. „Meist reicht es schon, Schädlinge abzusammeln oder mit Spülmittelwasser zu behandeln.“

„Zu Hause hätte ich genug zu tun“

Neue Braunschweiger Zeitung vom 27. Juli

„Zu Hause hätte ich genug zu tun …“

Kulturpaten kommen seit zehn Jahren trotzdem jede Woche in den Klostergarten – Hacken und Jäten am Fuß der Kirche.

Von Marion Korth, 27.07.2014.

Braunschweig. Gebeugte Rücken, Köpfe, die zwischen Ringelblumen verschwinden. Die fleißigen Gärtner sind kaum zu sehen, in ihre Arbeit vertieft. Sie hacken, sie jäten. Jeden Donnerstag ab 15 Uhr. Viele sind von Anfang an dabei. Zehn Jahre wird der Klostergarten ehrenamtlich gepflegt. Eine Erfolgsgeschichte.
Der Besonderheit des Ortes kann sich niemand entziehen. „Wenn ich durch das Tor gehe, dann bleibt der Stadtstress hinter mir“, sagt Birgit Jäckel. Die Harmonie des Geländes übertrage sich auf sie selbst. Anregungen und Austausch, die gibt es hier nebenbei. „Ich wäre früher nie auf die Idee gekommen, Blumenbutter herzustellen“, sagt Edith Wulke und reicht einen Teller mit Pumpernickelscheiben und der bunt getupften Butter herum. Und für Petra Maiers ist es einfach die Gemeinschaft, die sie so schön findet. „Denn zu Hause habe ich eigentlich genug zu tun.“
„Kulturpaten“ nennen sie und die anderen sich. Das Erbe der Zisterzienser Mönche wird zu Füßen der Klosterkirche Riddagshausen gepflegt. Ihre Gartenbaukunst ist Kulturgut, so will es Gärtnermeister Burkhard Bohne verstanden wissen. In den mit Eichenbalken gefassten Hochbeeten gedeihen selbst die wärmeverwöhnten Kräuter aus dem Mittelmeerraum, deren Samen die Mönche einst mitgebracht hatten. „Alles, was wir heute neu entdecken, wussten die Zisterzienser schon“, sagt der Leiter des Arzneipflanzengartens der TU. Seit zehn Jahren begleitet er Klostergarten und Gartengruppe, Fachwissen und Enthusiasmus gehen bei ihm Hand in Hand.
Im Frühjahr ist es manchmal ein Kopf-an-Kopf-Rennen gegen das Unkraut, dann sind zusätzliche Einsätze nötig. Im Hintergrund werken die „grünen Männchen“, wie sie bei den Kulturpaten anerkennend genannt werden. Die Mitarbeiter des Neuerkeröder Qualifizierungsbetriebes und früher die der Diakonie mähen den Rasen, ersetzen morsche Bretter, füllen die Beete im Frühjahr mit Kompost auf. Ein dichtes Geflecht des Zusammenwirkens hat sich entwickelt. Manche Unterstützung kommt unverhofft von außen, die Sanitärfirma Meyer zum Beispiel bot sich an, legte kostenlos Rohre für die Gießwasserversorgung, der Rotary Club spendete 5000 Euro. Der Garten ist tip top in Ordnung, gut eingewachsen und dennoch chronisch unterfinanziert. Die Kulturpaten helfen mit, Geld aufzubringen. Urs Müller, einst Koch im Mövenpick, sieht den Garten als Experimentierfeld, bevor er in die Experimentierküche wechselt. Ringelblumensalz oder Rosenzucker werden selbst produziert und verkauft. Das Geld wird in die Anschaffung von Extras investiert, wie die Informationstafel mit Lageplan. An diesem Tag hat Urs Müller schon wieder neue Ideen im Kopf und sammelt Pastinakensamen. Der Erfindungsreichtum kennt keine Grenzen. Die Malven auch nicht, sie müssen hochgebunden werden. Die Stützen aus gebogener Weide passen ins mittelalterliche Gartenbild und sind selbst hergestellt. Petra Maiers steckt sie frisch geschnitten bogenförmig in den Lattenzaun, wo sie trocknen und Stabilität erlangen. Das Ausprobieren und Dazulernen hört nicht auf.
Zehn, zwölf Kulturpaten sind regelmäßig im Garten, etliche wohnen in Riddagshausen, andere, wie Kirsten Gross, kommen mit dem Rad aus der Innenstadt angefahren. Wegen des Gartens und der Gemeinschaft …
• Eine gute Gelegenheit, Garten und Gärtner kennenzulernen, ist das nächste Kulturpatencafé am 3. August ab 15 Uhr mit Führungen, Kaffee und Kuchen.

Gottes heilende Schöpfung

Braunschweiger Zeitung vom 25. Juni

Gottes heilende Schöpfung

Im Klostergarten wird am Samstag das zehnjährige Bestehen gefeiert.

Von Ann Claire Richter

Braunschweig. Der Himmel auf Erden, Paradies für die Sinne. Der Klostergarten in Riddagshausen verströmt seit zehn Jahren verführerischen Duft und entzückt mit prallster Schönheit der Natur. Zum kleinen Jubiläum des prächtigen Schaugartens gibt’s am kommenden Samstag eine Feier mit guten Worten, gutem Essen, Musik und kreativen Angeboten – auch zum Mitmachen.
„Viele Menschen haben in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, dass der Klostergarten zu einem besonderen Ort für Leib und Seele werden konnte“, betont Kirchenvorstand Georg Renz, der gar nicht müde wird, die Leistung der ehrenamtlichen Kulturpaten zu würdigen. „Die machen einen tollen Job!“
Etwa 10 von ihnen sind regelmäßig engagiert: harken, jäten und zupfen die Beete, ob Gemüse oder Kräuter, ob Liebstöckel oder Kümmel, Eibisch oder Estragon. Die Kulturpaten treffen sich regelmäßig donnerstags von 15 bis 17  Uhr; es gibt aber auch allerlei Aufgaben bei freier Zeiteinteilung zu erledigen. Wer mitmachen mag, wende sich an Ursula Homann unter der Mail-Adresse ursula.homann@nullgmx.de.
In den vergangenen zehn Jahren haben die Kulturpaten Ausstellungen über Färbepflanzen gezeigt oder zum Thema Klosterheilkunde, haben stimmungsvollen Klosternächte ausgerichtet, Führungen veranstaltet und Märkte beschickt.
„Es ist großartig, dass dieser schöne Garten in so eine lebendige Kirchengemeinde eingebettet ist“, meint Burkhard Bohne, Technischer Leiter des Arzneipflanzengartens der TU, aber eben auch geistiger Vater des Klostergartens und dessen unermüdlicher botanischer Botschafter.
Bohne will am historischen Ort die Zeit stillstehen lassen und an die enormen Kulturleistungen der Zisterzienser erinnern, die im 12.  Jahrhundert nicht nur das Kloster, sondern auch die Beete und Gärten anlegten. „Äußerst erfolgreiche Landbauern“, lobt Bohne.
In der feierlichen Sommernacht können sich die Besucher selbst ausprobieren: beim eigenhändigen Herstellen von Kräutersalz oder von duftender Seife. Ein Trio der Niedersaxofoniker wird im Lampionschein musizieren; es gibt Bierzeltgarnituren zum Verweilen und allerlei kulinarische Köstlichkeiten zu günstigen Preisen.
10 Jahre Klostergarten: Feier zum Jubiläum am Samstag, 28. Juni. Die Andacht mit Thomas Hofer beginnt um 17 Uhr; anschließend bis 23 Uhr buntes Programm. Eintritt frei.
Ihnen liegt der Klostergarten in Riddagshausen sehr am Herzen: (von links) Kirchenvorstand Georg Renz, Botaniker Burkhard Bohne und die Kulturpatinnen Edith Kirchner (mit Stephanie) und Ursula Homann. Unterstützt werden sie von der Neuerkeröder Qualifizierungsbetriebe GmbH. Foto: Florian Kleinschmidt / BestPixels.de
Der Gemüsegarten.
Der Kräutergarten.
Mohn, einjährig: neigt zum Verwildern.
Essig- oder Apothekerrose: stark duftend, unempfindlich.
Muskatellersalbei: wurde früher zum Würzen von Wein verwendet.
Eine historische Duftrose namens La Noblesse: unempfindlich, einmalblühend. Fotos: Burkhard Bohne
Braunschweiger Zeitung – 25. Juni 2014 – Braunschweiger Lokales – Seite 28

Heilkräuter prächtig wie selten

Braunschweiger Zeitung vom 21. Mai Weiterlesen

Zaubert Salbei Erotik herbei?

Braunschweiger Zeitung vom 13. Mai

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Klostergarten wächst über sich hinaus

Neue Braunschweiger Zeitung vom 07. Mai

Klostergarten wächst über sich hinaus

Mehrere Grundstückseigner, ein Ziel: Klostergarten in Riddagshausen wird um 7000 Quadratmeter erweitert.

Von Marion Korth, 7. Mai 2014.

Braunschweig. An der Klosterkirche in Riddagshausen wächst zusammen, was zusammengehört. Zäune werden abgerissen, der Garten gewinnt auf dem Grundstück der früheren städtischen Gärtnerei neues Terrain, das bis an die Kalksteinmauer heranreicht.
Die Grundstücke zu einer Einheit zusammenzuführen und trotz verschiedener Eigner und Anlieger zu einer Gesamtheit zu entwickeln, ist das Ziel. Dafür haben sich Diakonie und Kirche zusammengetan.
Neues Wegesystem
Gegärtnert wird gerade noch mit schwerem Gerät, zum Parkplatz des Diakoniegebäudes hin haben Lutz Müller, der die vom Jobcenter unterstützte Beschäftigungsmaßnahme der Diakonie gGmbH anleitet, und seine rund 20 Mitarbeiter Kastanienpfähle gesetzt und mit trockenen Ästen durchflochten, eine Art Benjeshecke, in deren Schutz sich Wildwuchs entwickeln soll. Der angrenzende Klosterpark, der Naturschutzgebiet ist, wird auch weiterhin nur bei Führungen zugänglich sein, aber auch so ist der Garten mit dann 12 000 Quadratmetern – 7000 Quadratmeter kommen neu hinzu – groß genug. Wege werden ihn auf 275 Metern Länge durchziehen, Bänke zum Verweilen einladen.
Neue Beetflächen entstehen, wo jetzt noch Quecke wuchert. Der Kräutergarten wird umziehen, sodass an der Kirche Raum für Gottesdienste im Grünen oder auch Aktionen der ehrenamtlichen Kulturpaten, die den Garten pflegen, entsteht. Die übrigen Hochbeete mit alten Gemüsesorten bleiben, wo sie sind. Für die neuen Flächen hat Gärtnermeister Burkhard Bohne schon Pläne: Auf diesen Sonderflächen sollen in größerem Maßstab historische Gemüse, Getreidesorten oder auch einmal alte Tierrassen präsentiert werden. „Unser Thema ist die Pflanzenkultur des Mittelalters mit der dazugehörigen typischen Gestaltung“, erläutert er. Wo die bislang getrennten Flächen zusammenstoßen, werden noch mehr alte Obstbaumsorten gepflanzt, insgesamt werden es dann an die 50 Bäume auf der großen Wiese sein.
Arbeiten bis zum Herbst
Unterstützt wird die Erweiterung und Neugestaltung mit europäischen Efre-Mitteln, die Bingo-Umweltstiftung sowie mit Geld aus dem Landesprogramm „Natur erleben“. Hochbeete müssen noch gebaut werden, Wege angelegt und die Beschilderung komplett erneuert werden. Bis zum Herbst soll die komplette Anlage fertig sein.

Drei Fragen an

Braunschweiger Zeitung vom 29. April

DREI FRAGEN AN

Burkhard Bohne, Technischer Gartenleiter des Arzneipflanzengartens der TU Braunschweig

So nützlich ist die Pflanze Hanf

1Welche Sorten Hanf gibt es und welche davon sind in Deutschland verboten?
In Deutschland wurde der Hanfanbau 1982 verboten. Seit 1996 gelten Ausnahmen für Nutzhanfsorten. Diese dürfen angebaut werden, wenn der THC-Gehalt sehr gering, also nicht höher als 0,2Prozent, ist. Cannabis-Pflanzen, die der Drogengewinnung dienen, gehören zu einer Unterart, deren Anbau nach wie vor illegal ist.
2 Wo findet der Nutzhanf Verwendung?
Neben Tauen werden auch Kleidung und Taschen aus den Pflanzenfasern hergestellt. Aus den Samen, die oft in Vogelfutter zu finden sind, kann ein Öl gepresst werden, das als Schmierfett verwendet wird. Außerdem wird die Pflanze in der Wärmedämmung verwendet und ist als nachwachsender Rohstoff ökologisch wertvoll.
3Kann man aus dem Nutzhanf Rauschgift gewinnen?
Mit dem hier erhältlichen Saatgut kann man keine ausreichende THC-Konzentration erreichen. Auch ist unser Klima für den Hanf-Anbau nicht ideal, da die Pflanzen subtropische Bedingungen vorziehen. daw
Braunschweiger Zeitung – 29. April 2014 – Niedersachsen – Seite 06
© BZV Medienhaus Gmb

Klostergarten wird deutlich erweitert

Braunschweiger Zeitung vom 26. April

Klostergarten wird deutlich erweitert

Riddagshausen Bisher getrennte Flächen werden vereint. Für Besucher ändert sich während der Bauzeit nichts.

Von Karsten Mentasti

Die Arbeiten sind bereits in vollem Gange. Rechtzeitig zum zehnten Jubiläum des Klostergartens Riddagshausen wird dieser entscheidend erweitert. Die Arbeiten werden mindestens bis in den Herbst hinein dauern.
Die für alle Besucher wichtige Nachricht: Der beliebte Garten hinter der Klosterkirche ist während der Bauarbeiten auf der bisherigen Fläche fast uneingeschränkt nutzbar. Auch die alten Beete für Heilpflanzen und Gemüse bleiben noch an ihrem Platz, werden dann zum Teil im Jahr 2015 verlegt. Dadurch entsteht an der Kirche eine größere Fläche für Freiluft-Gottesdienste.
Die früher von der städtischen Gärtnerei genutzten Freiflächen zwischen dem bisherigen Garten und der Klostermauer stehen künftig auch dem Klostergarten Verfügung. „Damit werden die einzelnen Elemente entzerrt. Es entstehen auch Sonderflächen, die wir flexibel nutzen können“, beschreibt Bohne, „vielleicht mal für Kleintierhaltung in Anlehnung an den mittelalterlichen Landbau der Zisterzienser-Mönche.“
Besucher haben in Zukunft noch mehr Gelegenheit, die Stille und Ruhe des Gartens zu genießen, denn zum Erweiterungskonzept gehört auch der Ausbau des Wegenetzes um 275 Meter, wie Bohne es genau ausgerechnet hat. So wird ein Spazierweg an der Klostermauer entlang führen, Bänke laden zum Verweilen ein.
Auf der Freifläche werden Rasen gesät und Hochbeete angelegt. Die Zahl der Obstbäume wird mehr als verdoppelt. Die Erweiterung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Kirchengemeinde Riddagshausen und des „Naturwerk Grünpflege“ der Diakonie gGmbH, einem Beschäftigungsbetrieb.
Für die Arbeiten sind rund 120  000 Euro veranschlagt, sie werden finanziert durch den Europäischen Fond für regionale Entwicklung (Efre), das Programm „Natur erleben“ des Landesministeriums für Umwelt- und Klimaschutz und die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung. Die Diakonie gGmbH wird unterstützt durch Beschäftigungsförderung des Job-Centers.
„Weiterhin umzäunt bleibt der Teil des Gartens, der unter Naturschutz steht“, betont Lutz Müller, Projektleiter der Diakonie. „Er wird nur für Führungen geöffnet.“
Nicht umgesetzt wird die Idee in dem von Bohne 2012 entwickelten Gesamtplan, den früheren Kreuzgang der Klosterkirche zum Beispiel durch farblich unterschiedliche Pflasterung zu markieren. „Der Bereich gehört zum Teil zum Nachbargelände Diakonisches Werk“, sagt Georg Renz, Vorsitzender des Kirchenvorstandes in Riddagshausen.

Termine
Die Kulturpaten des Klostergartens laden in diesem Jahr zum Kulturpaten-Caf? mit Garten- und Parkführung an folgenden Terminen jeweils von 14.30 Uhr an ein:
4. Mai, 1. Juni, 15. Juni (zweiter Riddagshäuser Zisterziensertag), 6. Juli, 3. August, 14.  September, 5. Oktober (Erntemarkt). men
Der neue Klostergarten: 1 Klosterkirche, 2 bisheriger Klostergarten, 3 Erweiterungsfläche mit Heilpflanzengarten, 4 Sonderflächen, 5 Streuobstwiese, 6 Siechenkapelle, 7 Naturschutzgebiet, 8 Diakonisches Werk, 8a Freifläche Diakonisches Werk, 9 symbolisierter Kreuzgang (wird nicht realisiert).Entwurf: Bohne
Zäune verschwinden, der Klostergarten wird auf die Freifläche bis zur Klostermauer ausgeweitet: Initiator Burkhard Bohne (Mitte) mit (von links) Georg Renz und Pfarrer Dieter Schultz-Seitz von der Kirchengemeinde sowie (von rechts) Lutz Müller und Hans-Henning Müller, Diakonie gGmbH. Foto: Mentasti

Braunschweiger Zeitung – 26. April 2014 – Braunschweiger Lokales – Seite 25

Die Harke steht bereit, die Gärtner fehlen

Neue Braunschweiger Zeitung vom 19. März

Die Harke steht bereit, die Gärtner fehlen

Verwaister Garten im Museumsdorf Hösseringen liegt brach – Gartenpaten gesucht – Kennenlern-Tag am 29. März.

Von Marion Korth, 19.03.2014.

Braunschweig. Einladung zum Ausflug und zum „Arbeitseinsatz“ auf dem Land: Der Garten des Imkerhauses von 1843 im Museumsdorf Hösseringen im Landkreis Uelzen liegt brach und braucht dringend liebevolle Pflege(r).
Menschen in Braunschweig mit dem Museumsgarten in Hösseringen bei Suderburg zusammenzubringen, war die Idee von Gärtnermeister Burkhard Bohne, der ein ähnliches Projekt mit ehrenamtlichen Gartenpaten bereits im Klostergarten Riddagshausen verwirklicht hat, und dem in seiner Kräuterschule immer wieder Menschen begegnen, die gern ihr eigenes Gemüse ziehen möchten, denen aber ein Kleingarten zu groß, der Balkon, wenn sie denn überhaupt einen haben, aber längst zu klein geworden ist.
Kennenlern-Tag von Gärtnern und Garten ist am Sonnabend, 29. März, von 11 bis 16 Uhr (inklusive Picknickpause). Nach einer kurzen Vorstellung des Museums, in dem historische Bauern- und Wirtschaftsgebäude zusammengetragen sind, die einen Eindruck des früheren Lebens auf dem Land ermöglichen, und speziell des alten Imkerhauses, um dessen Garten es geht, soll gemeinsam zu Spaten, Hacken und Rechen gegriffen werden, um die rund 100 Quadratmeter große Beetfläche aufzuräumen, von Unkraut zu befreien und erste Saaten vorzunehmen (je nach Teilnehmerzahl ist eine Erweiterung möglich). Die Inneneinrichtung des Hauses, in dem ein Berufsimker wohnte, gibt das Thema für den Garten vor: Gemüseanbau wie in den 1950er Jahren. Das bezieht sich aber nur auf die Sortenauswahl und die eher geordnete Reihensaat, dazwischen ist viel Spielraum für die Wünsche der Gartenteilnehmer, und anders als in den 1950er Jahren wird auch auf Spritzmittel verzichtet.
Ziel ist, die Pflege des Gartens im Team über das Jahr und hoffentlich darüber hinaus zu sichern. Das Museums-Gartenprojekt wird von Gärtnermeister Burkhard Bohne selbst fachlich begleitet. Gesucht werden Enthusiasten, denen (fast) kein Weg zu lang ist, um biologisch gezogenes Gemüse aus eigenem Anbau ernten zu können, denn die Ernte gehört den Gärtnern. Darüber hinaus können die Teilnehmer viel dazulernen und ihr gärtnerisches Wissen vertiefen. Das Fazit der Veranstalter nach dem Rundgang durch das Imkerhaus und seinen verwaisten Garten: „Einfach traumhaft, wir müssen das gemeinsam schaffen.“
Für das Praxisseminar mit Burkhard Bohne, Buchautor und Leiter des Arzneipflanzengartens der Technischen Universität Braunschweig, entstehen keine Kosten. Die Anreise nach Hösseringen muss allerdings selbst organisiert werden, der Museumseintritt ist frei. Eine verbindliche Anmeldung bis zum 22. März ist erforderlich unter der Telefonnummer 05832/97 98 40.