Farne gehören als Sporenpflanzen zu den ältesten Lebewesen auf der Erde. Heute wird davon ausgegangen, dass Farne, genau wie Flechten und Moose, bereits vor 400 Millionen verbreitet waren. So ist auch der Gewöhnliche Wurmfarn eine uralte Heil- und Zauberpflanze, die viel Stoff für Mythen und Sagen lieferte. Das Wort Farn gab es schon im Althochdeutschen und bedeutet so viel wie Flügel,

wen wundert‘s, der die langen Farnwedel und ihre Anordnung an der Pflanze genau betrachtet. Der Wurmfarn ist unter zahlreichen Volksnamen bekannt: Irrwurz, Johanniskraut, Bandwurmwurzel und viele mehr. Die mehrjährige Pflanze stammt aus der Familie der Schildfarngewächse und ist in den Wäldern und im Gebüsch Europas, Nordamerikas und Nordasiens zu Hause. Aus dem kräftigen Wurzelstock wachsen in jedem Frühjahr dunkelgrüne, doppelt gefiederte Wedel, die bis zu 100 cm lang werden können und im Juni auf der Unterseite Sporen tragen. Wegen ihrer Form werden die jungen, sich gerade ausrollenden Blätter auch Bischofstäbe genannt. Wurmfarn wächst am liebsten in schattigen und feuchten Waldgegenden. Kein Wunder, dass dem Kraut eine magische Ausstrahlung nachgesagt wird und dass sich geheimnisvolle Geschichten über das Kraut erzählt werden. So hieß es, dass das Farnkraut nur um Mitternacht blühe und dass die Blüte verschwindet, wenn jemand dazu komme. Andere Geschichten erzählen, dass Farn nur in der Johannisnacht  blühe und nur in dieser Nacht seinen begehrten Samen abwerfe. In der Tat war Farnsamen stark begehrt, er galt als Zaubermittel, um Glück für seine Unternehmungen zu erlangen, sollte vor Hexerei und Zauberei schützen oder wurde eingesetzt, um Blitz und Unwetter ableiten. Allerdings wurde der Wurmfarn früher auch als Heilpflanze verwendet. Extrakte der Wurzeln waren Mittel zum Vertreiben von Bandwürmern. Diese Mittel waren nur in hohen Gaben wirksam, ihre Anwendungen daher immer sehr riskant. Aufgrund der Giftigkeit der Pflanze ist heute von deren Verwendung für den Menschen abzuraten.