Fenchel ist eine uralte Symbol- und Zauberpflanze und wurde wegen seiner angeblich augenstärkenden Kraft stets als Symbol für geistige Klarsicht verstanden. Plinius beobachtete, dass Schlangen nach der Häutung viel Fenchel fraßen, daher galt die Pflanze auch als Sinnbild von Erneuerung und Verjüngung. Die ältesten Nachweise von der Verwendung des Fenchels stammen aus dem 3. vorchristlichen Jahrtausend und wurden in Syrien gefunden. Auch in den Hochkulturen Ägyptens, Chinas und Arabiens war Fenchel eine sehr geschätzte Heil- und Gewürzpflanze und in der Antike hatte der Fenchelanbau eine große Bedeutung.

Fenchel ist eine 2- bis mehrjährige Pflanze aus der Familie der Doldenblütengewächse und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Die Pflanze wächst rosettig, hat dicke, fleischige Pfahlwurzeln und sehr fein gefiederte grüne Blätter. Ab dem zweiten Jahr treiben aus der Blattrosette 80 bis 200 cm hohe, straff aufrecht wachsende Blütentriebe mit den gelben, in Doppeldolden stehenden Blüten. Der Blütezeit ist von Juli bis September und es folgt nach und nach die Fruchtreife. Zum gesunden Wachstum benötigt Fenchel durchlässige, nahrhafte und etwas kalkhaltige Böden in sonniger, möglichst warmer Lage. Die Aussaat erfolgt nach den letzten Frösten im Frühjahr am besten in etwas größeren Abständen in Reihen. Die einzelnen Stauden benötigen viel Platz, daher muss Fenchel bald nach dem Auflaufen der Saat vereinzelt werden. Im ersten Jahr wachsen lediglich Blattrosetten, aus denen im Sommer des zweiten Jahres kräftige Blütenstände treiben. Fenchel treibt immer wieder Blüten nach, so ist auch die Fruchtreife über mehrere Wochen verteilt.

Fenchelfrüchte haben schleimlösende, auswurffördernde, krampflösende, blähungstreibende und antibakterielle Wirkung. Sie sind daher Bestandteil von Husten-, Abführ- sowie Magen-Darm-Tees. Fenchelhonig hilft Säuglingen und Kleinkindern bei leichten Verdauungsstörungen und Fencheltee gilt als milchbildendes Getränk für stillende Frauen.